Über Faires Leben

How much can we "safely" pollute our environment? How many fossil fuels can we burn? How much of a poisonous substance does not threaten our health? That our knowledge has limitations does not mean we shouldn't exaggerate the ecological threat. On the contrary, we should be even more careful about it, given that the situation is extremely unpredictable. The recent uncertainties about global warming signal not that things are not too serious, but that they are even more chaotic than we thought, and that natural and social factors are inextricably linked.
Either we take the threat of ecological catastrophe seriously and decide today to do things that, if the catastrophe does not occur, will appear ridiculous, or we do nothing and risk losing everything if the catastrophe does take place. The worst response would be to apply a limited range of measures - in that case, we will fail whatever happens.
(Slavoj Žižek: Joe Public v the volcano, in: New Statesman, 2010.)

Wenn man sich mit Fremden unterhält und während des Gesprächs fallen lässt, dass man vegan lebt, erntet man nicht selten mitleidige Blicke oder hochgezogene Augenbrauen. Die Standardfrage, was man denn dann noch essen könne, blieb auch mir nicht erspart. "Aber die Bio-Eier, da laufen die Hühner doch frei rum! Oder die Bio-Milch, den Tieren geht es doch nicht schlecht! Und ist das überhaupt gesund? Das ist doch gar nicht natürlich!" Biosiegel, Gesundheit, Natürlichkeit - das sind drei Begriffe, die jeweils einen eigenen Eintrag verdienen. Was diese Aussagen jedoch beweisen, ist nicht nur, dass viele gar nicht wissen, was sie sich unter einem veganen Leben vorzustellen haben, sondern auch, dass sich Veganismus im üblichen Sprachgebrauch auf die Frage nach dem Tier beschränkt. Ich möchte diesen Begriff jedoch weiter fassen. Veganismus bedeutet für mich nicht nur, mir Gedanken darüber zu machen, wie der Mensch mit dem Tier umgeht oder umgehen sollte. Ein veganes Leben schließt für mich auch die Frage nach unseren Mitmenschen und der Welt, auf der wir leben, mit ein. Für mich bedeutet das: Rücksicht auf andere, Respekt vor dem Leben und Bewusstsein für unsere Umwelt.
Diese Grundsätze sind für mich eng mit meinem christlichen Glauben verknüpft. Nächstenliebe betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und den gesamten Planeten. Ich sehe es als meine tägliche Aufgabe an, mein Verhältnis zu all diesen Elementen zu reflektieren. Aus diesem Grunde bin ich politisch interessiert sowie engagiert und wehre mich gegen konservativ-reaktionäre, rassistische, speziesistische und sexistische Ideologien, sei es nun im säkularen Bereich oder innerhalb der Kirche.
Auf Faires Leben geht es nicht um einen ungesunden Dogmatismus, sondern um Ideale, die ich mit anderen teilen und diskutieren möchte. Der Austausch mit anderen ist mir wichtig, sei es nun im normalen Alltag oder im Internet. Es soll hier also nicht nur um Tierrechte gehen, sondern auch um den Umgang mit Kirche, Staat und Politik, kurz: um alle Fragen und Probleme, die unser Miteinander betreffen. Ihr findet hier also Linksammlungen zu aktuellen Artikeln, die sonst eventuell untergehen würden sowie niedergeschriebene Gedanken zu den verschiedensten Themen - von der Nahrungsaufnahme über Kosmetik bis Kleidung und Umweltschutz. Wer weiß, wohin dieser Weg mich mit diesem Blog führen wird - ich bin gespannt!